Auf dem Weg von Tijuana zu der Halbinsel Baja California kommen schon mal rund 1800 Kilometer auf Trucker zu, die auf dieser Route eingesetzt werden. Doch was erwartet die Fahrer unterwegs auf der 24 stündigen Fahrt im Truck und wie sieht es mit Pausen und Unterbrechungen aus? Wie haben einige Trucker gefragt und möchten ihre Erlebnisse und Eindrücke gerne mit euch teilen. So viel schon mal vorab: im Gegensatz zu deutschen Truckern, die auf Pausen- und Ruhezeiten achten müssen und deren Trucks mit einer Fahrerkarten auslesen Software ständig überprüft werden, steht für Trucker in Mexiko das Ziel an erster Stelle und das möchte sie so schnell und unbeschadet wie möglich erreichen.
Quer durch Kakteen, begleitet von Geiern und der Hitze
Wir alle haben ein Bild von Mexiko vor Augen und zumindest auf der Route, die wir oben bereits angesprochen haben, sieht es auch ganz genauso aus. Vorbei an riesigen Kakteen und auf Straßen, die quer durch die Halbwüste führen erlebt man erst einmal am eignen Leib, was Einsamkeit bedeutet. Skorpione und Schlangen gehören ebenso wie Geier und die Hitze zu Mexico, da überlegt man sich lieber zweimal, wo und wie lange man anhält, um auszutreten. Zwar liegen zahlreiche Kleinstädte auf der Route, zwischen diesen jedoch begegnet den Truckern nur gelegentlich einer kleine Tankstelle oder Werkstatt. Da ist es nicht verwunderlich, dass die meisten versuchen auf der Strecke so wenig wie möglich anzuhalten und die Fahrt gerne in einem Rutsch durchfahren. Anders als in Deutschland müssen sich die Trucker an keine Pausenzeiten halten und so versuchen sie natürlich möglichst ohne Stopp durchzufahren. Auch wenn dies bis zu 24 Stunden non stopp auf dem Bock bedeutet. Denn die Pausenzeiten werden nicht bezahlt und die vorgegebene Zeit der Auftraggeber kann man eigentlich nur einhalten, wenn man die Verkehrsregeln und Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h nicht so ernst nimmt.
Pannenhelfer in der Einöde
Zwar kommt es hin und wieder leider mal vor, dass der Truck eine Panne hat, der Motor heiß läuft oder ein Reifen platt ist, viel Arbeit haben die Werkstätten zwischen den Kleinstädten aber nicht. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass viele ihre Werkstätten aufgegeben haben und besonders die jüngeren versuchen auf anderem Weg an Geld zu kommen. Das dies nicht immer auf legalem Weg geschieht, ist da nicht verwunderlich. Schnell verdientes Geld hat schon so manchen schwach werden lassen. Die Trucker müssen sich oft selber zu helfen wissen, wenn sie nicht lange Wartezeiten auf Ersatzteile und Reparatur in Kauf nehmen möchten.
Verdienst eines Truckers in Mexiko
Vergleiche mit Deutschland kann man hier natürlich nicht ziehen, dafür unterscheiden sich die Lebenskosten und Umstände beider Länder viel zu sehr voneinander. Von den befragten Fahrern in Mexiko haben wir aber erfahren, dass man in größeren Firmen bis zu umgerechnet 42 Euro am Tag verdienen kann und damit ließe es sich in Mexiko sehr gut leben.
Ob man dafür allerdings die Einsamkeit und die Strapazen, die die Route mit sich bringen kann, auf sich nehmen möchte, das bleibt jedem selbst überlassen.